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Hat die NSA Bitcoin erfunden? Eine alte Theorie erhält neues Leben


Kryptowährung Alte Theorie erhält neue Nahrung: Hat die NSA Bitcoin erfunden?

NSA-Hauptquartier in Fort Meade

NSA-Hauptquartier in Fort Meade

© AP Photo/Patrick Semansky / Picture Alliance

Von wem stammt die Idee für die Kryptowährung Bitcoin? Bisher ist diese Frage unbeantwortet. Der US-Auslandsgeheimdienst sei es gewesen, lautet eine Theorie. Ein neu aufgetauchtes Dokument soll diese Spur erhärten

Der Bitcoin und das Coronavirus haben eine Gemeinsamkeit: Um sie gibt es jede Menge Verschwörungserzählungen. Bei der Kryptowährung hält sich beispielsweise hartnäckig die Idee, hinter ihr stecke der US-Auslandsgeheimdienst NSA. Und sie hat neue Nahrung erhalten.

Der Ursprung von Bitcoin ist tatsächlich nicht völlig klar. Erstmals skizziert wird er in einem im Oktober 2008 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlichten Papier – kurz nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers, der damals die Unsicherheit im Finanzsystem massiv verschärft und damit die globale Finanz- und Wirtschaftskrise befeuert. Wer hinter dem Pseudonym steht, ist noch immer ein Mysterium.

Bitcoin-Enthusiast Nic Carter, der auf dem Sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter) mehr als 300.000 Follower hat, behauptet schon seit Jahren, dass die NSA etwas mit der Erfindung der Kryptowährung zu tun hat. Die Spionagebehörde besitzt und entwickelt Cyberwaffen und Hackerwerkzeuge. Außerdem forscht sie im Bereich der Kryptografie, also der Ver- und Entschlüsselung von Kommunikation.

„Ich nenne das die Bitcoin-Labor-Theorie“, postete Carter mit Blick auf die Theorie, dass das Covid-19-Virus aus einem staatlichen Forschungslabor im chinesischen Wuhan stammt. „Ich denke, [Bitcoin] war ein stillgelegtes internes Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das ein Forscher für zu gut hielt, um es brachliegen zu lassen und es dann heimlich veröffentlichte“, so Carter.

„Okamoto – Nakamoto“

Er und seine Mitstreiter sind davon überzeugt, jetzt einen entscheidenden Beweis gefunden zu haben: ein 1996 von NSA-Mitarbeitern verfasstes Papier mit dem Titel „Wie man Geld prägt/ein Vermögen macht: Die Kryptographie des anonymen elektronischen Geldes“. Dieser Titel spricht für die Anhänger einer angeblichen NSA-Erfindung überzeugend dafür, dass Bitcoin aus einem US-Spionage-Projekt entstanden ist. Zitiert wird im Papier die Arbeit eines Forschers mit dem Namen Tatsuaki Okamoto – was ansatzweise dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ähnelt. Auch das ist für manche Verschwörungstheoretiker eine Spur in Richtung NSA.

Der Bitcoin-Kurs ist abgestürzt

Das Raumfahrt-Unternehmen Space X von Elon Musk hat offenbar sämtliche Bitcoin-Bestände im Wert von 373 Mio. Dollar verkauft. Der Kurs der Kryptowährung stürzte ab.

Der Inhalt des Papiers spricht allerdings dagegen, dass Bitcoin eine Erfindung der NSA ist. Es handelt sich lediglich um eine Übersicht über kryptografische Ideen, die für digitales Bargeld verwendet werden könnten. Das Revolutionäre am Bitcoin ist, dass er dezentral strukturiert ist. Dagegen werden in dem NSA-Papier Systeme beschrieben, die auf eine Aufsichtsbehörde angewiesen sind. Außerdem wird darin diskutiert, wie elektronisches Geld die Besteuerung und die Strafverfolgung erschwert.

„Die Idee, dass die NSA eine dezentralisierte, vertrauenslose Kryptowährung als ‚monetäre Biowaffe‘ entwickeln würde, die die Funktionen der eigenen Regierung beeinträchtigen würde, ist unplausibel“, zitiert der „Economist“ den Kryptowährungsskeptiker David Rosenthal. Das britische Magazin zieht deshalb eine andere Parallele zwischen der Kryptowährung und dem Coronavirus: Beide sind nicht totzukriegen. Trotz des krachenden Absturzes im vergangenen Jahr kostet ein Bitcoin derzeit immerhin 27.600 Dollar.

Der Beitrag ist zuerst bei ntv.de erschienen

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Author: Julie Ortega

Last Updated: 1698556203

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