Employer Branding „Dogs of BND“: Geheimdienst verkauft Hundebilder als NFT-Token
Der Bundesnachrichtendienst hat eine eigene NFT-Kollektion in Hundeform entworfen und verkauft sie. Der Geheimdienst will sich als moderner Arbeitgeber präsentieren, doch die Krypto-Technologie ist umstritten
Wau! Der Bundesnachrichtendienst BND ist auf den Hund gekommen – und zwar in Form von NFTs. Seit Jahrzehnten schon arbeiten echte Hunde für den deutschen Geheimdienst. Nun gibt es die „Dogs of BND“ auch als digitale Blockchain-Variante.
Mit seiner eigenen Non-Fungible-Token-Kollektion will der BND Nachwuchskräfte anwerben, wie mehrere Branchenseiten berichten. Die sollen künftig bei der Verfolgung von Cyberkriminellen eingesetzt werden.
Die skurrile Aktion ist kein Scherz, sondern dem Umstand geschuldet, dass dem BND bisher offenbar die richtigen Cybersecurity-Experten fehlen. Deshalb gibt es insgesamt knapp 1000 computergenerierte Comic-Bilder von Hunden zu kaufen. Sie sind alle unterschiedlich und sollen vierbeinigen BND-Mitarbeitern wie Lissy und Agent nachempfunden sein, die in Pullach bei München arbeiten. Manche von ihnen tragen Brille, Cappy oder kauen Kaugummi, dazu sind sie unterschiedlich gekleidet und sitzen vor verschiedenfarbigen Hintergründen.
Seine „Dogs of BND“-NFTs hatte der Geheimdienst Anfang Juni über ein Gewinnspiel auf Instagram beworben. Mitmachen konnten alle Menschen ab 13 Jahren. „Die NFT-Kollektion liegt auf einer externen Plattform“, so der BND. Gemeint ist der digitale Marktplatz für NFTs, OpenSea. Jede Person, die über eine Krypto-Wallet verfüge, die Ethereum-basierte Token unterstütze, habe die Möglichkeit, sich ein NFT-Bild zu sichern – für den „symbolischen Preis von 0,000001 ETH“, was etwa 0,0017 Euro entspricht.
Inzwischen sind die Bildchen alle vergeben. Laut BND dauerte es mehr als zwei Wochen, bis alle digitalen Hundebilder verkauft waren. Einige BND-Hunde werden jedoch bereits zum Weiterverkauf angeboten – mit einem ordentlichen Preisaufschlag. Zwölf besondere Hunde-NFT standen nicht zum Verkauf. Sie haben einen goldenen Hintergrund und sollen künftig bei weiteren Wettbewerben verlost werden.
NFTs sind riskant und umstritten
Der BND ist für die Überwachung des Auslands zuständig. Dass er NFTs verkauft, dürfte nicht unumstritten sein, auch wenn die Aktion als kreativer Anwerbeversuch für Nachwuchskräfte gedacht war. Er bot sie zwar nur für einen symbolischen und damit äußerst geringen Preis an. Doch generell ist diese Form von Assets äußerst riskant.
Die gesamte Assetklasse der Kryptos – zu der NFTs neben Bitcoin und Co. zählen – verfügt über keinen realen Gegenwert und ist nicht abgesichert. Wenn sich niemand findet, der für den NFT mehr bezahlen will als der bisherige Eigentümer, sinkt der Wert rapide und der Anleger oder die Anlegerin macht Verlust.
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Ohnehin umstritten ist, ob digitale Vermögenswerte, die wie Bitcoin und NFTs auf der Blockchain-Technologie basieren, überhaupt als Assetklasse einzustufen sind. Denn mit dem Investment in NFTs erzeugen Anleger im Gegensatz zu Unternehmen, an denen sie in Form von Aktien oder Anleihen beteiligt sind, keine Cashflows. Dieser Umstand macht NFTs zusätzlich anfällig in Phasen steigender Zinsen.
NFTs sind bisher ein reines Spekulationsobjekt – weshalb sie auch gerne zu kriminellen Zwecken genutzt werden. Bekannt sind bisher Fälle von Geldwäsche vor allem im Kunsthandel. Käufer und Verkäufer kennen sich oftmals nicht, der Deal läuft überwiegend anonym ab ohne Nachweise darüber, woher das Geld stammt.
Wenn sich der BND mit der NFT-Aktion da mal nicht selbst neue Arbeit geschaffen hat... (w)uff!
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Author: Brian Cook
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