Korallen könnten weltweit ausbleichen
Immer schneller und stärker erwärmen sich die Weltmeere. Das führt zur gefürchteten Korallenbleiche, die in diesem Jahr schon früh eingetreten ist. In der Folge sterben die Riffe.
Fast ein halbes Jahr schon liegen die globalen Meerestemperaturen extrem hoch. Bei vielen Korallenriffen - insbesondere im Atlantischen Ozean - machen sich die Folgen inzwischen immer stärker bemerkbar.
Aktuell seien etwa Riffe der Karibik und des Golfs von Mexiko stark betroffen, sagte Christian Wild, Leiter der Arbeitsgruppe Marine Ökologie der Universität Bremen. Dort seien die Wassertemperaturen derzeit extrem hoch.
Einige Korallen sind dort bereits seit Juni gebleicht und ein Teil der Korallen wird absterben, denn die Bleiche wird andauern.
Auch für viele andere Riffe im Indischen und Pazifischen Ozean erwarte man in den nächsten Wochen und Monaten Bleichen.
"In den letzten Jahrzehnten hat die Häufigkeit von Korallenbleichen drastisch zugenommen, so dass den Korallen immer weniger Erholungszeit bleibt", erklärte Wild. In diesem Jahr sind die Bedingungen besonders schlimm: Schon seit März weist die Oberfläche der Meere der US-Plattform "Climate Reanalyzer" zufolge global Rekordtemperaturen für den jeweiligen Monat auf.
Im April und nun seit einiger Zeit erneut wurden Tageswerte von 21,1 Grad erfasst - das war in den rund 40 Jahren Aufzeichnung zuvor noch nie der Fall. Regional können die Wassertemperaturen wesentlich höher sein.
Ein Extrem mit Folgen: Im Golf von Mexiko und in der Karibik habe die Korallenbleiche dieses Jahr zwei Monate früher als sonst begonnen. "Die Bleiche breitet sich aktuell aus und wird sicherlich noch einige Wochen bis Monate weitergehen, bis die Temperaturen sich wieder ausreichend abgekühlt haben", betonte Wild.
Typischerweise dauere es nur ein paar Tage, bis die Korallen bei langsam ansteigenden Wassertemperaturen über ihren artspezifischen Wohlfühlbereich zu bleichen beginnen. "Für die meisten Korallenarten beginnt die Bleiche bei circa 32 Grad".
Wissenschaftler befürchten ein Korallensterben:
Die weltweite Hitze und das Klimaphänomen El Niño lassen die Wassertemperaturen stark ansteigen.
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- "den Klimawandel stoppen oder zumindest stark einschränken und
- die Riffe stärken, indem andere Stressfaktoren wie die Überfischung und die Überdüngung stark reduziert werden".
Zudem seien wissenschaftliche Ansätze wie das gezielte Ausbringen hitzetoleranterer Steinkorallen und moderne Wiederaufforstungsmethoden hilfreich.
Wegen steigender Wassertemperaturen sterben immer mehr Korallen. Korallen-Retter in Florida haben eine Lösung, um sie wieder aufzupäppeln.
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Einer kürzlich im Fachjournal "Nature" vorgestellten Studie zufolge könnte es im Zuge der Erderwärmung regional auch zu einem Mangel an Nährstoffen für Korallen kommen.
Wärmere Oberflächengewässer können weniger Nährstoffe aus tieferen Wasserschichten aufnehmen.
Cecilia D'Angelo von der University of Southampton
"Die verringerte Wasserproduktivität kann zu weniger Nährstoffen für die Symbionten und damit zu weniger Nahrung für die Korallentiere führen", sagt die Mitautorin der Studie.
Den Analysen zufolge können Korallentiere zwar kurze Hungerperioden überstehen, indem sie sich von ihren Symbionten ernähren, zumindest einige Korallenriffe könnten aber im Zuge anhaltender Nährstoffverarmung vom Verhungern bedroht sein.
Grafiken
ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick
Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.
von Moritz Zajonz
Author: Mr. Timothy Willis
Last Updated: 1699099082
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